Persönlichkeitsentwicklung im Coaching

In dieser Aufbaustufe möchten wir Anregungen für die Begleitung von Persönlichkeitsentwicklung im Coaching geben. Ziel ist es, das Verständnis, Interventionsrepertoire und die Souveränität von Coaches zu erhöhen, damit sie ihren Klient:innen in den schwierigen Momenten ihrer Reise hilfreich zur Seite stehen können.

In der Coachingpraxis begegnen uns regelmäßig Situationen, in denen Klientinnen und  Klienten mit starken inneren Dynamiken und Widersprüchen konfrontiert und in ihrer ganzen Person gefragt sind. In solch anspruchsvollen Prozessen sind Coaches vielfältig gefordert:

• in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit, um die grundlegenden Themen des Gegenübers zu identifizieren
• in ihrem Wissen und im Umgang mit inneren Dynamiken und Anteilen, um im Prozess der inneren Klärung zu unterstützen
• in der eigenen Resonanzfähigkeit, um das Gegenüber widerzuspiegeln, zu bestärken und zu konfrontieren

Wir nutzen Vorgehensweisen aus für uns hilfreichen Traditionen und Zugängen, die in der Gruppe erlebt und geübt werden.

Dazu gehören u.a.:

• personenorientierte Beratung nach Rogers
• Gestalt-Ansatz
• Somatic Experiencing
• Generatives Coaching
• die Heldenreise

Der wesentlichste Ansatz für Lernen in dieser Fortbildung ist das erfahrungsorientierte Lernen durch Beobachten am Modell, eigenes Anwenden und Auswerten. Durch die Selbsterfahrung und Anregungen in der Begleitung möchten wir auch die Selbstreflektion der Teilnehmenden stärken.

1. Persönlichkeitsmuster verstehen und mobilisieren

• Persönlichkeitsmuster und ihre Wirkung verstehen
• Handwerkszeug zur Erkundung und Bearbeitung von Mustern
• erste Mutprobe planen

2. Veränderung der Persönlichkeit solide begleiten

• Unwahrscheinlichkeit und Paradoxie der Veränderung erfahren
• Phasen und Techniken im Prozess der Veränderung anwenden
• innere Konflikte erkennen und bearbeiten

3. Beziehung und Kontakt als Intervention gestalten

• Beziehungsgeschehen als Interventionsdimension verstehen
• Mit dem „Hier und jetzt“ arbeiten
• Eigene Kontaktformen und die von Klient:innen erkennen und übergeordnete Muster verstehen

4. Verschiedenen Kanäle zur Intervention nutzen

• Bedeutung des Denkens, Fühlens und Spürens für die Persönlichkeitsentwicklung erkennen
• Techniken für die Arbeit mit Gefühlen und Körperempfindungen vertiefen
• Das eigene Verhältnis des Coaches zu Gefühlen und Körperempfindungen verstehen und klären

5. Die eigene Rolle im Beziehungsgeschehen verstehen

• Beziehungsgeschehen im Coaching explorieren: Support und Konfrontation
• Repertoire an Techniken erweitern: Mut zu Einordnung, Resonanz geben
• Die eigene Coachinghaltung unter die Lupe nehmen

6. Coaching in Trigger-Situationen meistern

• Laute und leise Affekte bei Klient:innen erkennen und einordnen können
• Rolle des autonomen Nervensystems verstehen
• Techniken der Selbstregulation anwenden und Ressourcen erschließen

7. Integration und Abschluss

• Eigene Meisterschaft erleben
• Auswertung der eigenen Coachingpraxis
• Ausblick und Feier